Canine Fiction

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Grund

Der Hund als Figur in fiktiver Geschichten ist interessant wegen des großen Unterschieds zwischen dem Hund und dem Menschen. Einerseits muss ein fiktiver Hund sich wie ein Mensch benehmen, um eine Rolle bei der Menschengeschichte zu spielen. Andererseits muss ein fiktiver Hund sich wie ein wirklicher Hund benehmen, um eine glaubhafte Figur zu sein. Deshalb hat der fiktive Hund ein großes Problem. Irgendwie muss er gleichzeitig ein Mensch und ein Hund sein, aber dieses Ziel scheint unmöglich wegen des Unterschieds zwischen Hunden und Menschen.

Das Reden ist ein gutes Beispiel dieses Problems. Normalerweise reden die Figuren in einer Geschichte miteinander, um die Geschichte zu erzählen. Wenn der fiktive Hund nichts sagt, kann er an der Geschichte deshalb nicht teilnehmen. Aber wenn der fiktive Hund mit den anderen Figuren redet, sieht er wie ein falscher Hund aus, weil wirkliche Hunde keine Menschensprache können.

Irgendwie muss der fiktive Hund deshalb gleichzeitig etwas sagen und nichts sagen. Er muss etwas sagen, um eine Figur in der Geschichte zu sein, aber er muss nichts sagen, um wie ein wirklicher Hund auszusehen. Es gibt zahllose, schöpferische Arten, wie fiktive Hunde etwas und nichts gleichzeitig sagen können. Zum Beispiel:

(1) Der Hund kann ohne Worte irgendwie sprechen. Der Hund sagt kein Wort, aber die anderen Figuren antworten ihm als ob er etwas gesagt hätte. Ein klassiches Beispiel: der Hund bellt, und der Mann sagt dem Hund, „Was sagst du? Timmy ist in Schwierigkeiten geraten?“ Auf diese Weise laufen:

(2) Der Hund symbolisiert etwas, und deshalb ist sein Reden symbolisch. Oft laufen Märchen so. Zum Beispiel:

(3) Der Hund ist ein satirisches Spiegelbild des Menschen. Die Geschichte will den Unterschied zwischen dem Menschen und dem Tier trüben, um die Erhabenheit des Menschen zu verspotten. Zum Beispiel:

(4) Hunde können mit anderen Hunden reden, aber die Menschen können sie nicht verstehen. Wenn ein Hund einem Menschen etwas sagt, verirren seine Wörter sich irgendwie, und der Mensch hört nur, dass der Hund gebellt hat. Zum Beispiel:

(5) Der Hund kann nur teilweise sprechen. Deshalb können die Menschen ihn nur teilweise verstehen, als ob der Hund einen Sprachfehler hätte. Zum Beispiel:

(6) Ein besonderer Mensch kann mit den Tieren sprechen, aber die anderen Menschen können es nicht. So ist die Tiersprache eine Anomalie. Zum Beispiel:

(7) Ein besonderer Hund kann sprechen, aber die anderen Hunden können es nicht. So ist die Tiersprache eine Anomalie. Zum Beispiel:

(8) Der Hund kann nicht sprechen, aber die Geschichte fasst seine Hundegedanken in Worte. Zum Beispiel:

(9) Die Geschichte findet auf einer anderen Welt statt, auf der Tiere sprechen können. Zum Beispiel:

(10) Alle Tiere auf der ganzen Welt verschwören sich gegen die Menschen, um die Tatsache zu verstecken, dass Tiere sprechen können. Deshalb können Hunde sprechen, aber sie verstellen sich, dass sie es nicht können, wenn Menschen nahe sind. Zum Beispiel:

Das Reden ist nicht die einzige Schwierigkeit. Der Hund hat viele Gewohnheiten, die einem Menschen fremdartig sind. Es ist beim Hund üblich, dass er anderen Hunden am Hintern schnüffeln, dass er seinen Grundbesitz mit Urin abgrenzt, und dass er Tiere mit den Zähnen fängt und roh verschlingt, aber alle diese Gewohnheiten sind beim Menschen unangemessen.

Deshalb muss ein fiktiver Hund sein Benehmen aus der Hundekultur in die Menschenkultur irgendwie übersetzen, um geistig gesund zu erscheinen. So ist der Hund als Figur in fiktiven Geschichten interessant, weil es von den Übereinstimmungen und den Eigenheiten zwischen Menschen und Hunden handelt. Durch Erzählungen mit Hundefiguren können wir deshalb die Eigenschaften des Menschen und des Hundes besser verstehen.